Männer ITrefferflut im Hinspiel
Wenn am Samstag in der Handball-Bezirksoberliga der Männer die HSG Werra WHO den verlustpunktfreien Tabellenführer vom TV Hersfeld empfängt, dann werden Erinnerungen an das Hinspiel am 11. November wach.
Heringen – Damals hatten die Werrastädter in Bad Hersfeld zwar satte 53 (!) Gegentore kassiert, ihrerseits aber dem TV auch deren 33 Tore eingeschenkt – eine Zahl, die bis dato kein anderes Team erreicht hat.
Kann sich Ähnliches wiederholen, wenn am Samstag in der Großsporthalle Heringen um 17.30 Uhr der Anpfiff ertönt? Kann der TVH, der auch in dieser Partie die Bürde des Favoriten trägt, weiter ohne Punktverlust bleiben und seinen Toreschnitt von gut 40 Toren halten? Und rafft sich die gastgebende WHO, nach gutem Start mittlerweile im Niemandsland der Liga angekommen, zu einer ähnlichen Energieleistung auf, wie am 11. November letzten Jahres? Einer Leistung wie im ersten Abschnitt, als der Gast der Mannschaft von Dragos Negovan und Kai Hüter alles abverlangte und durch einen taktisch glänzenden Auftritt fast bis ans Limit forderte. 18 Tore hatte die WHO damals erzielt, wobei Marco Malsch und Ingo Breitbarth die TVH-Abwehr ein- ums andere Mal narrten.
Doch nach dem Wechsel war Schluss mit lustig: So, wie der TVH danach aufdrehte, verließen den Gast im gleichen Maß Kräfte und Konzentration. Für Spannung und eine gewisse Erwartungshaltung ist gesorgt, auch wenn der Sieger sicherlich erneut TV Hersfeld heißen wird.
WHO-Spielertrainer Jan-Uwe Berz hofft, aus den Fehlern der ersten Begegnung gelernt zu haben. "Wir werden ohne Angst, aber mit Augenmaß ins Spiel gehen und versuchen, nicht wieder alle Körner in der ersten Hälfte zu verbrauchen. Auch wollen wir eine ähnliche Packung wie im Hinspiel vermeiden, aber an das Gute der Begegnung, anknüpfen." Verzichten muss Berz auf die Langzeitverletzten Simon Werner und Sebastian Wolf.
Kai Hüter hofft, dass der Spitzenreiter die Spannung hochhalten kann. Zuletzt, beim Auswärtsspiel in Böddiger, feierte er einen Sieg mit elf Toren Vorsprung, der eigentlich nie gefährdet war. Trotzdem tat sich der Favorit über weiter Teile der Partie schwer. "Wir stehen uns momentan manchmal selbst im Weg", sagt Kai Hüter. Der Coach führt das auf ein Motivationsproblem zurück.
"Es sieht alles momentan danach aus, dass uns in der Liga keiner das Wasser reichen kann. Es häufen sich Phasen, in denen wir nachlässig werden." Hüter hofft, dass die Mannschaft in Heringen den Kampf annimmt. Verletzt fehlen Christian Fischer und Marc Förtsch, Routinier Philipp Koch ist beruflich verhindert.
Quelle: Hersfelder Zeitung vom 08.03.2024 (Michael W. Rimkus und Hartmut Wenzel)